Waldorfkritikerin. NaWi Lehrerin. Antifa. Antischwurbel. Linksgrüne Gutmenschin. woke. sie/ihr. 🏳️🌈
#exwaldi
born at 334 ppm
Teil von
@waldorfsalatpod
Heute geht es um das Frauenbild an den Waldorfschulen.
Diesmal wird es sehr, sehr schwurbelig und reichlich mysogyn, soviel vielleicht als Warnung. Ein Thread 🧵
Unterricht an der Waldorfschule. Heute: Naturwissenschaften.
Kaum zu glauben, aber wahr, auch bei diesem Thema wird es reichlich esoterisch. Holt euch ein Getränk, dieser Thread 🧵wird laaang!
Sind Waldorfschulen rechts?
Heute wird's lang. Und problematisch. Und potentiell triggering. Heute geht's um die ideologische Nähe "nach rechts" bei Waldorfs.
CN gibt's heute auch: Naziideologie, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus.
Ich war in den 80ern in der Waldorfschule. Gut war das nicht. Dieser Teil beschäftigt sich nur mit der Schule - zu verschiedenen Themen wird es eigene Threads geben.
Ein (langer) Thread 🧵
An alle Jungs und Menners, die gerade erst von der Existenz von Flüsternetzwerken erfahren:
Was habt ihr denn geglaubt? Daß wir uns von euch erniedrigen lassen, ohne uns zu wehren?
Ja, diese Netzwerke gab es schon immer.
Ja, auch in deinem Umfeld.
Krankheit als Chance
Es wird in letzter Zeit viel mit der Einstellung "nutzt's nix, schad's nix" über
#Hom
öopathie geredet.
Mir ist es sehr wichtig, daß alle wissen, welchen echten Schaden esoterische "Heilmethoden" anrichten.
Ein 🧵
16/ Ich plane derzeit Threads zu den Themen:
Esoterik und Anthroposophie
Unterricht an der Schule
Religion/Christengemeinde
Rassismus an der WS
Rechter Rand und Anthroposophen
Wenn euch noch ein anderes Thema interessiert, lasst es mich wissen.
Praktisch gesehen führt das dazu, daß Buben zwar mit Puppen spielen und Eurythmie machen sollen, Mädchen aber umgekehrt nicht etwa in den MINT³ Fächern besonders gefördert werden, sondern eher dazu gebracht werden, den Mund lieber erst gar nicht aufzumachen.
Was ist aber die Rolle, in der die Anthroposophen die Frau am liebsten sehen wollen?
Als Mutter.
Und nicht nur soll sie Mutter sein, sie soll sich auch bewusst für den Beruf Mutter entscheiden und auch nach Möglichkeit keinen anderen Beruf ausüben, da das zu Konflikten führt.
Um den Umgang der Anthroposophen mit dem Thema Mann und Frau zu verstehen, müssen wir uns tatsächlich ein bisschen mit Steiners "Weisheiten" beschäftigen. (Achtung, MASSIVER Schwurbelalarm)
5/ Und von Schulbehörden überwacht werden sie auch nicht, speziell nicht inhaltlich. Das bedeutet, die Klassenlehrer*innen an Waldorfschulen unterrichten nach einem esoterischen Lehrplan mit Hilfe von Fabeln.
4/ Bei den Waldorfschulen trifft das nicht zu. Sie halten sich nicht an die allgemeinen Lehrpläne, denn sie haben ihre Eigenen. Die Lehrer*innen haben keine Fachausbildung sondern nur ein anthroposophisches Seminar besucht.
3/ Wir gehen allgemein als Gesellschaft davon aus, daß Kinder in der Schule keinen grob falschen Blödsinn lernen. Im Allgemeinen können wir das, weil wir ein System haben, in dem es Lehrpläne gibt, ausgebildete Fachkräfte und auch eine gewisse Überwachung.
Dieses Frauenbild sitzt so tief, daß mir meine Mutter, Alt 68erin und Feministin der zweiten Welle allen Ernstes zur Geburt unseres ersten Kindes gesagt hat, daß die intellektuelle Entwicklung des Kindes durch den Vater geschieht.
Das zieht sich natürlich bis ins Erwachsenenalter. Da Frauen eine stärkere Gefühlspräsenz im Seelischen zugesprochen wird sind sie natürlich zu sehr kopflastigen Tätigkeiten wenig geeignet, da "die Gedankenführung nicht stark genug ist."
Der Vater spielt dabei eine sehr untergeordnete Rolle (er darf ruhig viel arbeiten oder abwesend sein), so lange die Mutter gut über ihn spricht ist er anwesend genug.
Dazu kommt die ganze Biodynamische Heimatrhetorik, gepaart mit dem rassistischen Gedankengut Rudolf Steiners und einer ordentlichen Dosis Christentum - es ergibt sich ein recht klares Bild, wie man die Frau denn gerne hätte.
Die Mutter ist es auch, die sich um alle kindlichen Belange kümmert, dabei von männlichen Autoritätspersonen geleitet wird (vom anthroposophischen Kinderarzt zum Beispiel) und sich freiwillig in Schule und Kindergarten engagiert.
Sie bastelt hocherfreut für den Basar, putzt fröhlich in der Klasse, setzt waldorfpädagogische Konzepte zu Hause um und sorgt dabei für viel Waldorfnachwuchs.
Steiner:
Den Jungen sollte man helfen, aus sich herauszugehen und mithilfe des künstlerischen Unterrichts auch zu lernen, über Empfindungen und Gefühle zu sprechen.
Mädchen sollte man hingegen anregen zu üben, ihren Redefluss zu stoppen, also erst zu denken und dann zu reden.²
Bei Waldorfs herrscht zusätzlich eine ganz eigene mehr oder weniger offizielle Kleiderordnung. Kleidung soll aus Naturmaterialien sein und den Körper nicht so sehr betonen.
@anthroblogger
hat sich damit schon näher beschäftigt:
2/...(fast) alle Fächer in den Jahren 1-8. Das Thema wird den Schüler*innen mit Hilfe vieler Geschichten vorgelegt, diese werden in das Epochenheft, übertragen. Dieses Heft ist die einzige Lerngrundlage für die Schüler*innen, das heißt es gibt keinerlei Überprüfung von Fakten.
1/ Erst mal die Basics. In der Waldorfschule findet Fachunterricht nicht wie gewohnt ein- oder zweimal in der Woche statt sondern einige Wochen am Stück als sogenannte "Epoche". Es gibt keine Bücher. Es gibt auch keine Fachlehrer*innen, denn die Klassenlehrer*in unterrichtet...
Also läuft es ganz klar auf "gleichwertig aber nicht gleichartig" hinaus. Frauen sind unstet, sprühend und spontan, Männer lassen Gedanken reifen.
Natürlich müssen so unterschiedliche Menschen auch unterschiedlich erzogen und unterrichtet werden.
26/...Weltbild vermittelt hat oder unwissenschaftliche Esoterik? Darf ich meinem eigenen Wissen vertrauen?
Und klar: es nützt der Waldorfschule sehr, wenn die Schüler*innen NICHT zu wissenschaftlichem Denken erzogen werden. Sonst könnten sie ja das System hinterfragen.
24/ Als zukünftige Lehrerin ist es für mich rückwirkend sehr schmerzhaft zu sehen, wie mein Interesse an Pflanzen und Tieren zur Weitergabe eines anthrozentrischen, verschwurbelte Pseudowissens verwendet wurde.
Laut Rudolf Steiner werden Menschen vor der Geburt mit allen Eigenschaften von Männern und Frauen ausgestattet. Das bleibt auch die ersten sechs Wochen im Mutterleib so, bis sich die Geschlechtsorgane entwickeln. Dann teilt es sich auf:
15/ Ich habe die Schule auf mein Bestreben hin nach der 8. Klasse verlassen und über lange Umwege mit einigen Jahren Verspätung noch Abi gemacht. Leicht war's nicht.
7/ Wie schaut das konkret aus? Wir schauen uns heute, nicht ganz zufällig gewählt, die Menschen- und Tierkunde Epoche der 5. Klasse näher an (für meine Ösis: 1. Klasse AHS oder Mittelschule). Das passt sogar halbwegs zum Biologiethema der 1. Klasse im Gymnasium/Mittelschule
13/ Naturwissenschaftliche Bildung war Fehlanzeige - vermutlich aus Angst daß wir den Esoschwurbel durchschauen.
In der 5. Klasse gab meine Lehrerin meinen Klassenkameradinnen Zeit und Raum mir zu sagen warum sie mich nicht mochten - eine Stunde lang.
12/ Für Steiner ist es sehr wichtig, daß die Schüler*innen den Menschen als der Tierwelt überlegen wahrnehmen. So kommt es zu einer ganz speziellen Reihenfolge, in der die Tiere präsentiert werden. Und tatsächlich: in allen Waldorfschulen wird zunächst der Mensch betrachtet...
9/ Ich konnte bereits lesen, als ich in die Schule kam, was aber bei Waldies nicht gerne gesehen war. Meine Bücher wurden mir regelmäßig weggenommen. Gelesen wurde nur, was der Meister (Steiner) vorgegeben hatte. "Der Sonne Licht" war unser Lesebuch, sonst war nichts erlaubt.
13/ ..weil der am wichtigsten ist, dann der Tintenfisch, dann die Maus. Als nächstes kommt das Pferd oder das Reh, und dann wieder der Mensch.
Dabei wird der Mensch erst mal als Zusammenstellung der Himmelskörper gezeigt. Der Kopf entspricht der Sonne, der Körper der Mondsichel..
8/ in Österreich, ich vermute aber das Deutschland ähnlich aufgebaut ist), nämlich zu "Wirbeltiere, Säugetiere, Mensch".
Als Eltern gehen wir davon aus, daß es wohl um das generelle Thema geht, ein paar Beispieltiere behandelt werden und vielleicht die Anatomie verglichen wird.
25/ Und ganz besonders problematisch ist es für mich, daß es im Nachhinein sehr schwierig ist, Mythologie und Wahrheit zu unterscheiden.
#exwaldi
s kennen das Problem - woher weiß ich, ob mir mein*e Lehrer*in ein den derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnissen entsprechendes...
18/ Alles das ist hier nicht gegeben. Die Evolutionstheorie, ohne die die Biologie einfach nicht funktioniert wird völlig ignoriert.
Wie könnte guter Unterricht zu dem Thema aussehen? (Keine echte Unterrichtsplanung, ok? Nur so ein grober Plan für mehrere Wochen)
10/ Meine Linkshändigkeit wurde mir wegtrainiert, es war davon die Rede, daß wir dümmer seien als Rechtshänder, weil wir die falsche Gehirnhälfte verwenden. Verstärkt wurde das noch durch meine Brille, die ein Zeichen dafür war, daß ich ohne Scharfsicht durchs Leben ginge.
17/ Guter Unterricht lebt von der Begeisterung der Lehrkraft und ihrem Fachwissen. Von didaktischen Kenntnissen und Methodenvielfalt. Vom Aufbau auf bisherige Kenntnisse und vom Ausräumen von Fehlvorstellungen der Schüler*innen.
15/ Jetzt wird das "Besondere" am Menschen herausgearbeitet. Der Mensch kann durch seine Hände die Umwelt verändern.
Es geht also in dieser Epoche darum, das anthroposophische Menschenbild einzuführen.
14/...und die Extremitäten sind als Strahlen an den Körper angesetzt.
Der Tintenfisch wird jetzt als ein unvollständiger Kopf eingeführt, dann die Maus, die als "Rumpf" erklärt wird und zum Schluss das Reh.
9/ Und auf den ersten Blick passiert das sogar. Die Eltern bekommen ein Epochenheft mit schönen Bildern, farbigen Hintergründen und mehr oder weniger ordentlich abgeschriebenen Texten zu sehen¹
Quellen
1 aus "Anthroposophie lebensnah"
2 Rudolf Steiner: Erziehungsfragen im Reifealter. Zur künstlerischen Gestaltung des Unterrichts.
3 Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik
4 Waldorfshop Katalog
16/ Steiner:
"Wir wollen keine anthroposoph. Dogmatik lehren, Anthroposophie ist kein Lehrinhalt,
aber wir streben hin auf praktische Handhabung der Anthroposophie. Wir wollen umsetzen dasjenige, was auf anthroposoph. Gebiet gewonnen werden kann, in wirkl. Unterrichtspraxis."³
11/ In meinen Zeugnissen standen immer sehr subjektive Bewertungen. Ich hätte das Rechnen nicht verstanden und dann noch was von meiner verbogenen Ich-Achse. Ich habe mir während meiner Schulzeit immer Noten gewünscht, um wenigstens ein bisschen Objektivität zu bekommen.
23/ Apropos Quiz: in der Waldorfschule, jedenfalls in den ersten sieben Jahren, findet kaum Wissensüberprüfung statt, und schon gar nicht in gezielten Tests und Prüfungen. Die kommen erst in der Oberstufe - und sind auch recht esoterisch
Wer mich noch nicht kennt, kann ja mal auf meinem Profil vorbei schauen. Ich schreibe hier immer wieder längere Threads zum Thema Waldorfschule und Anthroposophie:
8/ Hier wurde ich von Anfang an massiv gemobbt. Die anderen Kinder kamen aus reichen Familien, wurden teilweise vom Chauffeur in die Schule gebracht - ich war keine von ihnen. Dieses Mobbing wurde von den Lehrerinnen auch noch unterstützt und mein "Anderssein" hervorgehoben.
19/ Ich beginne mit der Lebenswelt der Schüler*innen. Was wissen sie schon? Welche Fehlvorstellungen gibt es möglicherweise? Was sind die Interessen? In der Stadt werde ich andere Beispieltiere finden als auf dem Land.
1/ Meine Mutter behauptet heute, sie hätte mich zu Waldorfs gegeben, weil ich nach der Scheidung so ein "kaputtes Kind" war, und sie mich dort ganzheitlich wahrnehmen könnten. Ich bin sicher, sie glaubt es wirklich - allerdings geht sich das zeitlich nicht aus.
20/ Recherche: jetzt dürfen die Kids tätig werden. Jede*r sucht sich ein Tier aus (oder in Kleingruppen etc.) und findet möglichst viel darüber heraus. Die Fakten werden sortiert und ein Steckbrief erstellt. Können wir an dem Tier die Gemeinsamkeiten erkennen?
14/ Der Personenkult um Steiner war absolut. An seinen Worten durfte nicht gezweifelt werden, sie waren Gesetz. In jedem Klassenzimmer hing sein Bild, wir fühlten uns ständig beobachtet.
Quellen
Bilder: meine eigenen, ca 1988
Rudolf Steiner: Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik (GA 293), Dornach 1992, S. 157.
Danke an
@kaddastrophe
für den Biotest
3/ Von den seltsam esoterischen Dingen, die so vor sich gingen bekam ich nicht viel mit oder sie waren eben Teil des Lebens. Die Ästhetik ist mir bis heute geblieben. Helle Farben, Naturmaterialien und Regenbogenseidenpapier mag ich noch und sie sind Teil meines Stils geworden.
12/ Der Unterricht war langweilig. Ich mochte gerne alle kreativen Fächer, weil es da nicht darum ging in der großen Gruppe (42 Kinder i d Klasse) Verse zu wiederholen. Ich begriff üblicherweise schnell, worum es ging, musste dann aber noch ewig das selbe tun statt weiterzulernen
22/ Das wäre jetzt auch ein toller Zeitpunkt um die Evolution des Pferdes (oder der Wale und Delfine) zu besprechen.
Zum Abschluss gibt's eventuell noch ein kleines Quiz.
21/ Welche Besonderheiten hat das Tier? Was können wir besonders gut sehen? Welche Anpassungen an seine Umwelt zeigt es?
Jetzt schauen wir uns zb noch die verschiedenen Anpassungen an Umweltbedingungen an und leiten sie evolutionär her.
5/ Wir begannen nach Steiner zu kochen (vegetarisch, nach dem "sieben Tage, sieben Körner" Prinzip), Kleider statt Hosen zu tragen (auf keinen Fall Jeans!) und Biologisch einzukaufen. Die Holzfiguren von Ostheimer, die Bauklötze handgesägt, die Puppen selber genäht.
2/ Ich kam 1980 in den Waldorfkindergarten, 1981 kam noch mein kleiner Bruder zur Welt und die Trennung fand erst 1982 statt.
Meine Kindergarten Zeit war wunderschön, meine Pädagogin die liebste Kindergärtnerin ever. Ich hatte bis vor ein paar Jahren sporadischen Kontakt zu ihr.
Wenn man sich diese Ausgangslage ansieht, ist es auf einmal klar verständlich, was hier passiert: eine Gruppe von reichen, weißen, christlichen Kindern aus Naturwissenschaftsfernen Haushalten werden nach den Lehren eines rassistischen und antisemitischen Hellsehers unterrichtet.
7/ Jetzt muss man dabei aber bedenken, daß wir hier von einer alleinerziehenden Mutter Anfang der 80er sprechen. Wir hatten wirklich kein Geld. Die WS gibt sich aber gerne einen sozialen Anstrich, und so konnte ich als "Sozialkind" trotzdem die Schule besuchen.
4/ Meine Eltern haben am Anfang den ganzen Esoschwurbel ignoriert. In meinem letzten Kindergartenjahr ging es allerdings so richtig los. Meine Mutter zog mit uns Kindern in eine kleinere Wohnung in der Nähe der Schule und begann, sich ernsthaft mit Anthroposophie zu beschäftigen
Meine Bitte: warnt die neue Kollegin auch dann, wenn sie seltsam, hässlich, dick oder unsympathisch ist, ja?
Sie ist nämlich nicht "Safe" weil "die eh keiner will"
Ich kann kaum glauben, daß ich das 2023 noch sagen muss, aber trans Frauen gehören natürlich auch gewarnt! Never assume someone is safe or doesn't need your warning!
Bei einem meiner ersten Jobs wusste ich nicht, daß es sowas gibt. Niemand hat mich vor den entsprechenden dudes gewarnt - glücklicherweise ist mir einer zumindest selbst aufgefallen, weil er mir immer ins Dekolleté geglotzt hat.
Gewarnt wurde ich vor ihm nach 6 Monaten.
Ich hab' mir vor einiger Zeit den Film "kleine Germanen" angesehen, einen Film über Kinder, die als Neonazis aufwachsen. Und konnte ich ein paar Tage schlecht schlafen denn: die Überschneidungen mit meiner Waldorfkindheit in den 80ern waren viel größer, als ich erwartet hatte.
Die Anwesenheit von Waldorflehrer*innen und -eltern auf Querdenkerdemos oder rechtes Gedankengut ist auf einmal nicht verwunderlich.
Es ist eine bürgerliche, christliche, gebildete, völkische Rechte. Sie kommt nicht in Springerstiefeln daher und ist deshalb umso gefährlicher
Aber da gibt es noch etwas. Etwas, das den meisten Eltern, die ihre Kinder in eine Waldorfschule schicken absolut bewusst ist: Man bleibt unter sich. Die Eltern wählen bewusst eine Schule aus, zu der nicht alle gehen können. Eine Schule für eine ausgewählte Elite, für die...
Aber warum kommt es da immer wieder zu Überschneidungen?
Als erstes müssen wir uns, wie üblich Meister Steiners salbungsvolle Weisheiten anschauen, also sein Gesamtwerk. Da finden sich Aussagen wie diese hier:
...die glauben ihre Kinder sind (in welcher Hinsicht auch immer) "besser" als andere Kinder. Kinder, die "nicht auf Brennpunkt Schulen" gehen sollen, denn "man sei doch nicht so". Und deshalb sind die die Waldorfschulen in Deutschland die mit der homogensten Schüler*innenschar.
Aus meiner Sicht ist es völlig klar, daß Steiner ein Rassist war.
Ich möchte aber hier auf einen ganz anderen Punkt eingehen. Wie viel von Steiners Rassismus findet sich im Schulalltag wieder? Und das war für mich wirklich erschreckend.
Vorneweg: nein, Waldorflehrer sind nicht generell Neonazis oder Querdenker. Oder könnt ihr euch eine Eurythmielehrerin in Springerstiefeln vorstellen? Auch die Eltern, die ihren Nachwuchs in die Waldorfschule geben, sind nicht unbedingt "rechts". Meine waren es sicher nicht!
Aber wenn wir genauer hinschauen, ist auch hier klar sichtbar, daß es ein sehr einseitiges Schönheitsideal gibt: alle Kinder sind weiß. Alle Puppen sind weiß, alle Feen sind weiß, alle Menschen in Büchern und auf Bildern sind weiß.
Im Biologieunterricht wird die von Steiner erfundene "Evolutionslehre" unterrichtet, nach der die Europäer die am weitesten entwickelte Rasse ist und andere "Rassen" absterbend genannt werden.
Viel tiefer werde ich in Steiners Rassismus und Antisemitismus nicht einsteigen. Das ist abendfüllend und dazu haben andere schon viel mehr geschrieben. Die Bund der freien Waldorfschulen hat Erklärungen zu dem Thema abgegeben, die eher halbherzig wirken...
Das passt jetzt natürlich nicht so gut zum Image der weltoffenen, alternativen Schule. Deshalb müssen ein paar Minderheiten her, und das geht so: in jedem Jahrgang (je nach Schulgröße öfter oder seltener) gibt es ein Vorzeige-Minderheiten-Kind. Das kann ein "Sozialkind" sein...
Da ist erstmal die generelle Optik. Kinder spielen in der Natur, gerne etwas konservativ, Mädchen mit Kleidern und Blumenkränzen, die Burschen sehr gerne in Loden, Tracht war wirklich gerne gesehen. Auch bei beim Spielzeug geht es sehr natürlich zu.
Der Anteil an Schüler*innen ohne deutsche Staatsangehörigkeit ist mit 0,25% verschwindend gering (>10% an staatlichen deutschen Schulen), auch Kinder, die kein ausgezeichnetes Deutsch sprechen werden einfach aussortiert.
Die
#ExWaldi
Bewegung gibt es jetzt seit über einem Jahr und wir haben uns vernetzt, Projekte gestartet, einen Podcast begonnen und jede Menge Kritik an der Waldorfschule geübt.
Aber wie gehen Anthroposophen (und ehemalige Waldorfschüler*innen) mit Kritik um?
Thread 🧵
Wer die Waldorfschule nur vom Hörensagen kennt, stellt sich meist eine weltoffene, alternative, naturnahe Schulform vor.
Was den Meisten nicht klar ist: Waldorfschulen sind zutiefst esoterische Weltanschauungsschulen. Ein Thread: 🧵
bis zu Vertretern der neuen germanischen Medizin ("Viren gibt's nicht"), vom Schwurbelanfänger ("ob die uns alles erzählen?") bis zum Reichsbürger ("Deutschland ist eine GmbH") ...
Man bleibt also unter sich. Und das in zweierlei Hinsicht: Esoteriker jeder Spielart wissen, daß sie an einer Waldorfschule nicht schräg angeschaut werden. Und so gab es bei uns alles: vom "ganz normalen" anthroposophischen Impfskeptiker ("ich weiß was für mein Kind gut ist")...
In Geschichte geht es um die Kulturzeitalter, die die europäische Vorherrschaft belegen sollen und darum, wie toll doch das Kastensystem im alten Indien war.